Mini Plus, eine besondere Magazin-Betriebsweise                   

 

Stichpunkte zusammengestellt von  Werner Gerdes

 

 

 

Vorteile Mini Plus

 

Einfache und effiziente Form der Königinnen -Zucht, -Vermehrung und -Haltung

 

Leichte Handhabung mit wenig Bienen

 

Geringer Platzbedarf

 

Geringes Gewicht

 

Rationelle Bearbeitung

 

Raumgröße wird der Volksentwicklung angepasst

 

Die junge Königin kann durchgehend Eier legen, wenn auch eingeschränkt, dadurch wird ihre Entwicklung nicht behindert.

 

Überwinterung von Reserve-Königinnen

 

 

 

 Es gibt Mini Plus aus Holz und aus Styropor                                            

 

Grundfläche                                                   

 

Holz 28 x 28 cm                                              Styropor 30 x 30

 

                                        Vorteil:

 

Falz los

 

Sehr stabil                                                       Günstiger Preis ca. 30,- €

 

leicht zu reinigen                                             mit Falz

 

für Bio-Imkerei geeignet                                         Boden leicht selbst zu bauen

 

Vielfältiges Zubehör                                         der Holzboden verwenden

 

                                        Nachteil:

 

zur Überwinterung wenig geeignet                   schwieriger zu reinigen

 

Etwas teurer  ca. 40 €                                               Flugloch unten

 

                                                                       

 

Meine Empfehlung für Mini Plus Anfänger:

 

Rähmchen ohne Hoffmann-Abstände - keine Kunststoff Rähmchen

 

Futtertasche statt Futter-Zarge.

 

Boden mit großem Lüftungsgitter (Varroakontrolle)

 

Boden aus Holz passt auch für Styropor Beute, oder selbst bauen (IV Surental)

 

Zargen und Deckel aus Styropor

 

 

 

Betriebsweise  Mini-Plus

 

Für das Besetzen eines ersten Mini-Plus genügt:

 

 1-2 Brutwaben (mit ansitzenden Bienen und bald schlüpfender Brut),
 1 Futterwabe,
 2 Mittelwände
 Futtertasche mit Futterteig (dient auch als Schied)
1 schlupfreife Weiselzelle

 

Falls keine Brutwabe vorhanden, Brut und Futter aus Großwabe schneiden und
          einpassen

 

Nach Bildung 3 Tage Haft

 

Aufstellung am gleichen Stand möglich, wenn viele Jungbienen da sind,
          besser min.1km entfernt

 

Wenn eine Kö. im Mini Plus zugesetzt werden soll,
          1. nach 9 Tagen Nachschaffungszellen brechen und Kö. unter Futterteigverschlus
          zusetzen.
          2. Kö. im Kunstschwarm zusetzen (nur Mittelwände und Futtertasche mit Teig)

 

Bei jedem öffnen des Minis den Futterstand kontrollieren und eventuell 
          ergänzen.
          (Futterteig oder Sirup, wegen Räubereigefahr kein Zuckerwasser)
          Achtung: das Futter darf die Brut nicht einengen, damit das Völkchen
          weiter wachsen kann.

 

Nach 14 Tagen Kontrolle der Weiselrichtigkeit mit erster Begutachtung der 
          Königin und deren Brut

 

Zeichnen der Königin (erst wenn Ihre erste Brut verdeckelt ist)

 

Eventuell Varroabehandlung

 

Nach verdeckeln der ersten Brut Kontrolle des Brutbildes. (geschlossene Brut,
          Brutkrankheiten, Honiglagerung).

 

Wenn die Königin und ihre Brut keinen Mangel haben, kann die Königin bereits
           verwendet werden:

 

Zusätzen am sichersten im Kunstschwarm oder kleinem Ableger mit
          verdeckelter Brutwabe

 

In Wirtschaftsvölker zu dieser Zeit nur ins 9 Tage weisellose Volk. Dort alle
          Nachschaffungszellen ausbrechen. Das Volk ist jetzt hoffnungslos
          weisellos.
          Die junge Königin im verschlossenem Zusatzkäfig mit ca. 10 Bienen aus
          ihrem Mini und gefüllter Futterkammer zusetzen.

 

Nach 2 Tagen Annahme-Willigkeit (nur sterzelnde Bienen auf dem Käfig)
kontrollieren. Wenn keine Aggressivität der ansitzenden Bienen erkennbar ist, den Verschluss des Käfigs öffnen und die Königin ausfressen lassen. Das weisellose Mini Plus wird sich eine neue Königin ziehen

 

          Besser: wieder eine schlupfreife Edelzelle einsetzen                                           3
          oder nach 9 Tagen Nachschaffungszellen brechen und
          belarvte  Näpfchen oder eine neue Kö. geben.

 

Erstellung zusätzlicher Mini-Plus
          Das weisellose Mini wird dazu geteilt (siehe oben) Und jedes neu
          beweiselt

 

 

 

Erweitern und Füttern zur Überwinterung: (ohne Entnahme der Kö.)

 

Wenn in der ersten Zarge genügend Bienen geschlüpft sind und noch viel Brut
          vorhanden ist, kann die 2. Zarge mit Mittelwänden aufgesetzt werden.

Falls erforderlich, bald auch die 3. Zarge und weitere aufsetzen.

 

Nach Beginn der Volltracht Schwarmkontrolle, alle Weiselzellen entfernen.

 

 

 

Aufzucht junger Kö. im Mini Plus

 

Falls das Volk sehr stark ist, oder schon Zellen gepflegt werden, kann das Völkchen auch
          zur Aufzucht junger Königinnen genutzt werden:

Will man von dieser Königin vermehren, verwertet man die
          Schwarmzellen, oder besser: man entfernt die Königin (damit neues Mini
          bilden) und lässt Nachschaffungszellen ziehen. Nach 10 Tagen diese in
          Ablegern oder Begattungseinheiten verwerten (Achtung: das Alter dieser       Zellen kann bis zu 6 Tage variieren)

 

 
andere Herkunft ziehen:
          nach 9 Tagen alle Nachschaffungszellen ausbrechen.
          Zuchträhmchen mit  Zuchtstoff geben. (beim Züchter umlarven lassen)
          Am 10 Tag (Umlarv Tag = 0) Zellen in Begattungseinheiten verschulen

 

Begattungseinheiten:
          1. Pflegevolk in zusätzliche Begattungseinheiten auflösen. Die kleinen
          Ableger bekommen je eine bald schlüpfende Edelzelle

          2. Ableger aus anderen Minis oder Wirtschaftsvölkern bilden ( 2-7 Tage
                    vor dem Verschulen der schlupfreifen Zellen)

 

Der Ableger bzw. die entweiselte Begattungseinheit wird Nachschaffungszellen ansetzen. Spätestens 7 Tage nach Wegnahme der Königin eine schlupfreife Edelzelle zugeben. Diese wird zuerst schlüpfen und die Nachschaffungszellen eliminieren.

 Die Nachschaffungszellen müssen also nicht gebrochen werden  Im Gegenteil: Seitlich geöffnete Zellen beweisen das vorhanden sein einer gesunden Königin, schon bevor diese begattet ist und Eier legt

 

 

 

Verwendung reifer Kö. aus Mini Plus in Wirtschaftsvölkern (Umweiseln)                                    

 

Ab Ende August (ebenso im zeitigen Frühjahr) nehmen alle Völker begattete Kö.
gerne an. (Wenn keine  Drohnen vorhanden sind)
die alte Kö. entnehmen und junge Edelkönigin im gleichen Arbeitsgang unter          Zuckerteigverschluss zusetzen.

 

Die Altkönigin eventuell wieder in das Mini Plus geben (als Reserve)

 

Überwinterung Mini Plus

 

Zur Überwinterung sind mindestens 2, besser 3 gut besetzte Zargen
          erforderlich

 

Bis Mitte September:
          weiter füttern. Die oberste Zarge muss zum Winter voll Futter sein.

 

Zu schwache Völker und weisellose mit anderen vereinigen (schwache
          Königinnen nicht einwintern)

 

Weisellose Zargen auf weiselrichtige stellen.
          Die Zarge mit der (guten) Königin auf den Boden (die Königin beherrscht
          das Flugloch)

 

Auch Ende Oktober sind zu schwache Völker (weisellos) noch gut aufzulösen.

 

Mäuse und Spechtschutz anbringen (vor allem bei Styropor Beuten)

 

Im  Frühjahr: eventuell untere, nicht besetzte  Zargen entfernen. (die Bienen
          sitzen auf der Brut (unter dem Futter)

 

 

 

Minis zur Belegstelle:

 

Zur sicheren Anpaarung müssen Königinnen auf einer Belegstelle begattet
          werden oder instrumentell besamt werden.

 

Erforderliche Maßnahmen zur Beschickung einer Belegstelle:

 

          Es dürfen sich keine Drohnen in der Einheit befinden (auch keine
          Drohnenbrut)
          Die Begattungseinheit muss am Flugloch die Möglichkeit haben sie zu
          verschließen und wahlweise ein normales Absperrgitter oder ein
          Drohnengitter anzubringen.

 

              

 

Die Einheit muss gegen öffnen durch einen Gurt oder ähnlichem gesichert sein

 

          Futterversorgung sichern (Futterteig in Tasche)

 

          Genügend Bienen aller Altersstufen (eine schlüpfende Brutwabe)    

 

 

 

Beim Verbringen von Bienen in andere Kreise oder Städte grundsätzlich ein gültiges Gesundheitszeugnis (Seuchenfreiheitsbescheinigung) vorlegen.